Hautausschlag nach Wein: Histamin verantwortlich?
Inhaltsverzeichnis
Gehörst Du auch zu den Personen, die nach ein, zwei Gläsern Rotwein unangenehme Symptome entwickeln? Oder kennst Du Personen in Deinem Bekanntenkreis, bei denen das so ist?
Das kann unter anderem am Histamin liegen, das im Wein enthalten ist.
Aber warum enthält Wein überhaupt Histamin? Und gibt es auch histaminfreien Wein?
Diese und weiter Fragen werden Dir in diesem Artikel beantwortet.
Was ist Histamin und wie wirkt es im Körper?
Histamin gehört zu den körpereigenen Gewebshormonen.
Dort, wo im Körper Histamin ausgeschüttet wird, sorgt es unter anderem für Entzündungsprozesse. Möglich ist das beispielsweise in den Atemwegen, in der Haut oder im Magen-Darm-Trakt.
Es kann bronchienverengend wirken, sodass es zu asthmaähnlichen Beschwerden führen kann.
Histamin wirkt außerdem entspannend auf die Blutgefäße, wodurch die lokale Blutzufuhr gesteigert wird.
Unser Körper kann Histamin selbst produzieren, es steckt aber auch in einigen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel in Wein.
Bei einem Prozent der Menschheit löst ein Histaminüberschuss Unverträglichkeitssymptome aus.
Wie sich das auf den Körper auswirkt, erfährst Du gleich…
Symptome einer Histamin-
Unverträglichkeit
Wie bereits erwähnt, leiden in Deutschland über zwei Millionen Menschen an einer Histamin-Intoleranz.
Ein Glas Rotwein kann schon reichen, um Symptome auszulösen. Aber auch wenige Scheiben Parmaschinken, ein paar Stücke Schokolade oder ein reifer Käse können Symptome auslösen.
Bei einem Mangel des Enzyms Diaminoxidase (DAO), welches für den Histaminabbau im Körper verantwortlich ist, kann der Histaminabbau nicht mehr ordnungsgemäß stattfinden und unser Körper zeigt Unverträglichkeitssymptome.
Eine Histaminunverträglichkeit kann bei jedem Menschen unterschiedliche Symptome auslösen.
Solltest Du nach dem Verzehr von histaminhaltigen Speisen oder Wein vermehrt Symptome einer Histaminunverträglichkeit bemerken, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich hier um eine Histaminunverträglichkeit handelt.
Mögliche Symptome sind:
- Verstopfte oder laufende Nase
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Hautrötungen mit Juckreiz
- Übelkeit
- Durchfall
- Kreislaufprobleme
- Blähungen
- Herzrasen
- Müdigkeit
- Schwindel
Wie Du siehst, äußert sich eine Histaminintoleranz mit den unterschiedlichsten Symptomen und kann lange unbemerkt bleiben, wenn sich diese nur leicht äußern.
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte die Unverträglichkeit von einem Arzt bestätigt werden.
Darum ist Histamin im Wein
Histamin entsteht, wenn Nahrungsmittel fermentiert werden und wenn ein Gärprozess zur weiteren Bearbeitung der Lebensmittel notwendig ist.
Wein wird unter anderem mit überreifen Trauben hergestellt, schon hier ist also Histamin im Spiel.
Durch lange Maischestandzeiten erhöht sich der Histaminspiegel im Wein weiter. Beim biologischen Säureabbau, der zur Herstellung von Wein genutzt wird, wird die Apfelsäure im Wein zur Milchsäure umgewandelt.
Je nachdem, welche Bakterien bei diesem Schritt mit im Spiel sind, kommt es hier erneut zu einer Erhöhung des Histamingehaltes im Wein.
Was beeinflusst den Histamingehalt im Wein?
Es gibt verschiedene Faktoren, die den Histamingehalt im Wein beeinflussen:
Trauben
Wird bei der Herstellung von Wein nicht darauf geachtet, ob möglicherweise fehlgegorene Trauben bei der Lese mit dabei waren, ist der Histaminspiegel direkt höher.
Außerdem muss auf die zeitnahe Weiterverarbeitung der Trauben geachtet werden, um den Histaminspiegel nicht weiter zu erhöhen.
Alkoholische Gärung
Hier wird nur wenig Histamin hergestellt. Trotzdem gibt es bei der alkoholioschen Gärung die Möglichkeit, noch weniger Histamin zu produzieren.
In diesem Schritt hilft es, nur sehr reine Hefestämme zuzusetzen, um eine schnelle und saubere Gärung garantieren zu können. Allerdings achten die meisten Winzer bereits darauf, um eine gute Qualität zu erhalten.
Biologischer Säureabbau
Um eine hohe Histaminproduktion zu verhindern, muss der Winzer auf die Zeit der Beendigung der Arbeit der Milchsäurebakterien und die Temperatur achten. Wird hier auf spezielle Milchsäurebakterien zurückgegriffen, beeinflusst auch das die Produktion von Histamin.
Maischestandzeit
Hierbei handelt es sich um die Zeit, in der der Traubensaft Kontakt zu den Traubenkernen, den Häuten der Weintrauben und in manchen Fällen auch den Traubenstielen hat.
Bakterien sorgen hier für die Bildung von Histamin. Um einen Histaminanstieg zu vermeiden, muss auf einen möglichst kurzen Zeitraum geachtet werden.
Lagerung
Auch die Lagerung der Weine spielt eine große Rolle bei der Histaminbildung.
So haben beispielsweise Weine, die in alten Holzfässern oder im Barrique gelagert werden, mehr Sauerstoffkontakt als Weine, die im geschlossenen Edelstahltank lagern.
Dadurch wird mehr Histamin gebildet. Ein Beispiel hierfür sind Riojaweine.
Warum enthalten Rotweine mehr Histamine als Weißweine?
Rotwein enthält definitiv mehr Histamin als Weißwein. Hierfür sind die Maischegärung und der stärkere Säureabbau verantwortlich.
Als Faustregel kann man sich merken, dass Weißwein ca. 1 mg Histamin pro Liter enthält, wohingegen Rotwein das ca. drei- bis vierfache aufweist.
Aber auch Schaumwein, wie z.B. Champagner, können einen hohen Histamingehalt aufweisen.
Was ist histaminfreier Wein und schmeckt er anders?
Bei histaminfreiem Wein handelt es sich um Wein mit einem sehr geringen Histamingehalt.
Im Normalfall enthält Wein bis zu 30 Milligramm Histamin. Der sogenannte histaminfreie Wein enthält 0,01 mg – 0,2 mg Histamin pro Liter. Das ist so wenig, dass es in der Regel nicht zu einer Unverträglichkeitsreaktion kommt.
Beim Rotwein besteht die Möglichkeit, dass dieser anders schmeckt, da das Histamin hier nachträglich entfernt wird. Dabei werden jedoch meist wichtige Geschmacksträger teilweise mit entfernt.
Bei Rotwein kann sich der Geschmack nach Entzug der Histamine verändern.
Bei allen anderen Weinen ändert sich jedoch nichts am Geschmack.
Hast Du nach dem Genuss von Wein öfter Unverträglichkeitssymptome, kannst Du eine Histaminunverträglichkeit von einem Arzt anhand einer Untersuchung nachweisen lassen.
Ist es Dir unwichtig, einen entsprechenden Nachweis zu haben, kannst Du auch einfach den histaminfreien Wein probieren und dabei darauf achten, ob sich die Symptome nach und nach Verbessern.
Für alle leidenschaftlichen Weintrinker, die an einer Histaminunverträglichkeit leiden, gibt es mittlerweile eine große Auswahl an histaminfreien Weinen.
Geöffneter Wein: Wichtig für Histaminintolerante!
Es ist sehr verständlich, wenn Du mehrere Weine gleichzeitig probieren möchtest. Auch bei einer Weinprobe werden mehrere Flaschen geöffnet, damit jeder Wein getestet werden kann.
Dadurch hast Du aber letztendlich viele offene Flaschen, in denen womöglich am Ende des Abends noch ein Rest Wein enthalten ist.
Menschen mit einer Histaminintoleranz sollten möglichst frische Lebens- und Genussmittel verzehren. Je länger ein Lebensmittel gelagert wird bzw. reift, desto höher ist der enthaltene Gehalt an Histamin.
Wie hält man also die offenen Weine frisch?
Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, wie lange offener Wein haltbar ist. Ein geöffneter Rotwein ist beispielsweise länger haltbar als ein geöffneter Weißwein.
Wenn Du Deinen offenen Wein jedoch erst in ein bis zwei Wochen genießen möchtest, ist jeder Wein ohne Schutz oxidiert und hat an Qualität verloren.
Um die geöffneten Flaschen zu schützen, hilft ein kleiner Sprühstoß WEINLUFT.
Das in WEINLUFT enthaltene Argon, das in die Weinflasche gesprüht wird, legt sich wie eine Schutzschicht über die Weinoberfläche und verhindert dadurch den Kontakt mit dem Luftsauerstoff und somit die Oxidation.
Der offene Wein wird vor Qualitätsverlust geschützt und kann auch nach Wochen bedenkenlos getrunken werden.
Weitere Informationen zu WEINLUFT gibt es auf der Startseite: www.weinluft.de